Donnerstag, 30. April 2009

Horn, die Zweite



Es ist vollbracht, das Oberteil der Hornummantelung ist angebracht. War ein ganz schöner Akt, das Leder wurde vorher gut angefeuchtet und mehrere Tage (hatte keine Zeit zu verarbeiten) in Plastik gepackt und war entsprechend gut zu verarbeiten. Die Räder der Wings, die sich um das Horn schlingen, wurden mit dem Lederhobel abgeflacht. Das Anbringen des Ganzen war dann letztlich doch ganz schön mühsam - das dicke Leder wollte richtig um das Horn gezerrt werden, um eng anzuliegen. Gut, dass dabei niemand zuschauen konnte. Jetzt muss die Krone noch vernäht werden und der Rand abgeschnitten, dann geht es weiter mit dem Aufbau des Ground Seat. Es bleibt spannend.

Freitag, 24. April 2009

Die Skirts bekommen mehr Form..




Der Sattel soll in einem eher altmodischen Design mit recht eckigen Skirts daherkommen - je weniger Leder, desto besser, das Rigging soll später halb auf dem Pad aufliegen. Kurzentschlossen schneide ich daher eines Abends die Skirts auf ein eckiges Design zu - die hintere Ecke lasse ich sanft abgerundet, um mehr Bewegungsfreiheit des Pferdes zu gewährleisten und dennoch so "antik" wie möglich rüberzukommen..

Gullet und die "Vögelchen"






Um den späteren Sitzaufbau mit einer Ground-Seat-Metallplatte und verschiedenen Lederschichten zu ermöglichen müssen an der Innenseite der Fork zunächst zwei winkelartige Leder"vögelchen" angebracht werden. Zugeschnitten, mit dem Lederhobel seitlich abgeflacht und drangeklebt. Gleichzeitig brachte ich den unteren Teil der Forkummantelung, das Lederstück um das Gullet an, das mit der rough-side nach außen schon richtig rustikal ausschaut - gefällt mir, der nicht ganz so normale "roughout"-look! Der Sattel soll bis auf das Horn und den back und front jockey roughtout (also mit der rauhen Fleischseite des Leders nach Außen) verarbeitet werden.

Schritt zwei: Das Horn

Um das Horn aufzubauen sind drei Layer notwendig, Layer 1 verläuft um das Horn herum und wird mit Layer 2 verklebt, der schließlich die Mittelschicht des Horns bilden wird - darauf kommt später der bereits zugeschnittene "Deckel mit Wings", der im Plastikgefäß "gecaset" (= angefeuchtet und eingedost) auf seine Verarbeitung wartet. Dieser Schritt macht mir noch etwas Bedenken, das wird tricky...

Erste Schritte



Soweit so gut, das Material ist gekauft und irgendwo muss ich ja anfangen. Nach reiflicher Lektüre der mir von Birgit Pertl (Mestenos) ausgeliehenen drei Bücker von Stohlman (ein "Must have" für jeden angehenden Sattelbauer) begann ich ganz vorsichtig mit den Skirts, den unter dem Sattel liegenden Lederstücke.. Angefeuchtet und zwei Tage lang in Plastik verpackt hatten sie die richtige Konsistenz und wurden dann mit dem Sattlerhammer an den Sattelbaum angepasst - das Ergebnis konnte sich sehen lassen, zumindest bei diesem ersten Schritt scheint alles nach Plan zu verlaufen.

So begann es...

Nachdem der Entschluss gefasst war, irgendetwas reitbares Sattelähnliches für mein Pferd zu basteln, probierte ich zunächst Antonios selbstgebauten Equiflex-Prototyp aus und war begeistert von dem westernsattelähnlichen Teil. Bei einem Reportage-Termin bei Mestenos, einer kleinen und feinen Sattlerei bei Dieburg, lernte ich bei Birgit und Carsten die geniale Handwerkskunst im Bereich Buckaroo-Equipement kennen und fuhr sehr begeistert nach Hause (was mich als bis vor kurzem überzeugtem Nichtwesternreiter sehr nachdenklich machte.. ;-)). Bei weiteren Besuchen besorgte ich mir bei Mestenos einen Westernsattelbaum, der meiner Little Funny gut passte und schließlich fuhr ich mit einem Riesenkarton voll erstklassigem Leder, Sattelbaum und Kleinkram zum Sattelbau nach Hause, ausgestattet mit einem geliehenen Nähpferd und Fachliteratur. Dies hier ist die Geschichte meines ersten selbstgebauten Westernsattels..